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Oktober 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

was kommt Ihnen in den Kopf, wenn Sie an Finnland denken? Vielleicht sind es Nordlichter und Saunas, Küsten und Seen? Oder vielleicht die als wortkarg aber glücklich geltenden Einwohner? Vielleicht sind es aber auch Kiefern, Fichten und Birken. Wohl kaum ein anderes europäisches Land baut so viel mit Holz.

Innerhalb von Deutschland ist Baden-Württemberg führend, was den Holzbau angeht: Die Quote liegt bei beeindruckenden 35% im Wohnbau und 30% im Nichtwohnbau. Um leuchtende Beispiele herauszugreifen: In Wendlingen wurde kürzlich das größte Parkhaus Deutschlands in Holzbauweise eröffnet und gerade habe ich eine mit Holz konstruierte Halle für die neue Abfüllanlage der Alpirsbacher Klosterbrauerei besichtigt.

Noch immer gibt es Vorbehalte gegen diesen traditionsreichen und zugleich innovativen Baustoff. Tatsächlich jedoch erfüllt er moderne Brandschutzvorschriften und ist in Zeiten von explodierenden Kosten anderer Materialien auch finanziell interessant. Zudem ist Holz schön, stabil und leicht zugleich und eignet sich damit insbesondere für Sanierungen, Aufbauten und Nachverdichtungen bestehender Gebäude – wichtig in Zeiten des Wohnraummangels in unseren Städten. Daher haben wir seit 2018 die Holzbau-Offensive im Land gestartet und machen unseren heimischen nachwachsenden Rohstoff durch Forschung, Beratung und Weiterbildung bekannt und attraktiv.

Im September habe ich mit einer Delegation Finnland besucht, wo der Holzbau seit 2016 intensiv gefördert wird. In unserer Partnerregion Nordösterbotten im Norden Finnlands, nahe an Lappland, haben wir uns die ganze Wertschöpfungskette angeschaut: Von Holzerntemaschinen über Sägewerke bis hin zur Blockhausbauweise und zu Papier- und Biokohle-Fabriken, um zu erfahren, was sich möglicherweise für uns übertragen lässt.

Angesichts der aktuellen Bundeswaldinventur ist es wichtig zu wissen: Durch das Bauen mit Holz wird das im Holz gespeicherte CO2 dauerhaft gebunden. Vermodert Holz im Wald, wird stattdessen CO2 freigesetzt. In Baden-Württemberg ist der regionale und nachwachsende Rohstoff Holz ausreichend verfügbar und unser Wald sollte weiterhin fachkundig auf der Basis unserer Waldstrategie bewirtschaftet werden.

Herzliche Grüße

Ihre


Sabine Kurtz MdL

Auch Industriehallen sind für den Holzbau bestens geeignet. Gutes Beispiel: Die Alpirsbacher Klosterbrauerei

Wichtige Debatten bei der Fraktionsklausur im September u.a. zu Cybersicherheit, Migration und Innerer Sicherheit

Schutz der Bevölkerung

Was in Finnland am Rande unserer Zusammenkünfte auch immer wieder ein Thema war, war der Bereich Sicherheit und Grenzschutz. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Russland wirken sich nicht nur die wirtschaftlichen Sanktionen der EU gegenüber Russland stark aus. Die Finnen haben durch diese direkte Nachbarschaft auch ein besonderes Sicherheitsbedürfnis, was beispielsweise zu ihrem Beitritt zur NATO 2023 führte. Dass die Europäische Union nun einen neuen Schwerpunkt auf wirtschaftliche Resilienz sowie innere und äußere Sicherheit zu legen scheint, begrüße ich sehr.

Auch Baden-Württemberg muss die inländische Sicherheit aufmerksam im Blick behalten. Das Lagebild, das unser Innenministerium zieht, ist gemischt: Auf der einen Seite lebt die übergroße Mehrheit auch der Flüchtlinge friedlich in unserem Land; die Allgemeinkriminalität ist in Baden-Württemberg so niedrig wie fast noch nie. Auf der anderen Seite gibt es leider auch sehr beunruhigende Trends: Zahlenmäßig zeigen sie sich an einer Zunahme an Verstößen gegen das Ausländerrecht, an der Jugendkriminalität und an Messerangriffen, an Gewalt gegenüber Rettungskräften oder im Bereich ausländischer Ideologien. Bestürzend wird das in Fällen wie dem Polizistenmord im Mannheim oder dem Terroranschlag in Solingen deutlich.

Die Landesregierung hat dies zum Anlass genommen, mit einem neuen Sicherheitspaket gegenzusteuern, das unter anderem viele neue Stellen und bessere Ausstattung beinhaltet. Auch wenn die CDU-Landtagsfraktion auf ihrer Klausurtagung im September in Bad Rappenau weitergehende Vorschläge vorgelegt hat, so sehen wir in diesem Paket viele unserer Ideen umgesetzt. Wichtig sind aber vor allem Änderungen auf Bundes- und EU-Ebene, beispielsweise zum Senken von Hürden bei Abschiebungen, im Zusammenhang mit Dublin-Überstellungen oder zu Verschärfungen im Waffenrecht.

Die Absenkung des Schutzstatus des Wolfs kann Schafen, Ziegen und Rindern zu Gute kommen

Schutz von Weidetieren

Auch bei anderen Themen sind verschiedene politische Ebenen involviert, beispielsweise beim Umgang mit dem Wolf. Nun ist erfreulicherweise etwas Bewegung in die Sache gekommen. Die Bundesregierung hat endlich dem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herunterzustufen. Infolgedessen könnte die Berner Konvention, ein völkerrechtlicher Vertrag, der dem Schutz und Erhalt europäischer Pflanzen- und Tierarten dient, entsprechend verändert werden. Die Abstufung von „streng geschützt“ zu „geschützt“ würde dem Umstand Rechnung tragen, dass sich die europäische Wolfspopulation in den letzten zehn Jahren auf 20.000 Tiere (darunter 2.000-3.000 in Deutschland) verdoppelt hat.

Daran anschließend müssen meiner Ansicht nach die nationale und die Landesgesetzgebung nachziehen. In Baden-Württemberg haben wir zwar aktuell nur drei sesshafte Wölfe, erfahren aber auch Bedrohung von durchziehenden Tieren. Der Herdenschutz und vom Land finanzierte Zäune liefern leider keinen verlässlichen Schutz. Deswegen müssen wir auf Landesebene unbedingt den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen, um zeitnah auf problematische Tiere zu reagieren zu können und die Haltung von Weidetieren, die ja auch ins Ländle gehört, weiterhin zu ermöglichen.

Mit dem Obsteinlagerungsverein e.V. in Unterensingen und dem Schwäbischen Albverein e.V. bei einer Streuobstwanderung mit jungen Familien

Schutz unserer Streuobstwiesen

Ebenfalls zu unserer Kulturlandschaft gehören fraglos unsere Streuobstwiesen. Nirgendwo sonst in Europa gibt es ähnlich große Bestände. Streuobstwiesen werfen zwar im Schnitt niedrigere Erträge ab als Obstplantagen, dienen dafür aber in besonderem Maße der Tier- und Pflanzenwelt und erfüllen etliche Wanderfreunde und Spaziergängerherzen mit Freude.

Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unterstützt daher diese Bewirtschaftungsweise mit zahlreichen Maßnahmen und Förderprogrammen. Bei der diesjährigen Ernte kommt im Rahmen des Qualitätszeichen Baden-Württemberg ein eigenes Siegel für Streuobst neu dazu. Damit gekennzeichnete Produkte enthalten mindestens 85% regionales Streuobst. Wenn auch Sie vorhaben, im beginnenden Herbst Apfelsaft zu trinken (die Apfelernte wird dieses Jahr aufgrund der Witterung kleiner ausfallen) und dabei die heimischen Streuobstwiesenbewirtschafter und die Landschaftspflege unterstützen wollen, haben Sie also einen neuen Hinweisgeber an der Hand.

Terminhinweise

Aktuelle Termine der CDU im Kreis Böblingen finden Sie immer aktuell auf der Homepage des Kreisverbands:

Start - CDU Kreisverband Böblingen (cdu-bb.de)