der Dauerstreit der Bundesregierung in Berlin spiegelt und steigert zugleich die tiefe Verunsicherung der Bevölkerung. Das unsägliche Drama um das Heizungsgesetz zeigt, in welch fundamentaler Krise wir uns befinden und welche auch technologischen Veränderungen unser Leben erschüttern.
Deutschland hat sich von der Atomenergie verabschiedet. Die Übergangstechnologie mittels Gasversorgung hat uns der russische Aggressor aus der Hand geschlagen. Jetzt gilt es auch im Energiesektor unsere Selbstversorgung sicher zu stellen.
Sie soll sich aus nachwachsenden Quellen speisen, um die klimaschädlichen Treibhausgase zu stoppen. Für die CDU lautet der Auftrag: Klimaneutral werden – Industrieland bleiben! Denn auf unseren wirtschaftlichen Lorbeeren dürfen wir uns nicht ausruhen. Wohlstandsverluste und Zukunftsängste schwächen das Vertrauen der Menschen auch in die liberale Demokratie und tragen zur Stärkung der politischen Ränder bei.
Die CDU setzt weiterhin auf einen Energiemix: Wir wollen Wind und Sonne nutzen, Wasserstoff entwickeln und im Sinne der Kreislaufwirtschaft Biomasse besser zum Einsatz bringen.
Für den Windkraftausbau in Baden-Württemberg stellen wir daher gezielt Flächen im Staatswald zur Verfügung. Zwischen 2012 und 2022 wurden von ForstBW bereits rund 8.000 Hektar Potentialflächen verpachtet. Mit 103 Windenergieanlagen steht derzeit fast jedes siebte Windrad in Baden-Württemberg im Staatswald. Mit Hilfe der Pläne der einzelnen Regionen müssen letztlich 1,8 Prozent unsere Landesfläche für Windkraft und 0,2 Prozent für Photovoltaik zur Verfügung stehen.
Photovoltaikanlagen auf Landesliegenschaften und andernorts müssen ebenfalls ausgebaut werden und ihren Teil beitragen. Dabei ist im Dienste der Ernährungssicherheit darauf zu achten, dass landwirtschaftliche Flächen geschont werden. Derzeit laufen Versuche, Photovoltaikanlagen über Obst- und anderen Kulturen zu installieren.
Weil Wasserstoff, der klimaneutral aus erneuerbarem Strom erzeugt wird, große Potenziale bietet, hat die Landesregierung eine Wasserstoff-Roadmap erstellt.
Auf die Möglichkeiten von Biogas, zur dezentralen Energieversorgung beizutragen, hat die CDU-Landtagsfraktion zu Jahresbeginn mit ihrem Strategiepapier hingewiesen. Jetzt hat die Landesregierung eine Biogasstrategie verabschiedet. Ganz nach dem Prinzip „Es gibt keinen Abfall“ und im Sinne der Kreislaufwirtschaft kann man mit dieser Technologie neben Energie auch weitere wichtige Produkte herstellen wie Dünger oder Torfersatz. In Baden-Württemberg stehen derzeit rund 1000 Biogasanlagen, im Landkreis Böblingen zehn. Diese gilt es zu nutzen, aus- und umzubauen.
Die dezentrale Erzeugung und Speicherung von Energie ist existentiell für den Wohlstand der Menschen und die Leistungsfähigkeit unsere Wirtschaft – und letztlich auch für den Bestand unserer liberalen Demokratie. Voraussetzung ist die Offenheit der Menschen für die notwendigen neuen Technologien und die Bereitschaft, der heimischen Energiegewinnung hohe Priorität einzuräumen.
Herzliche Grüße,